Über "Helden" 

 

Viele kleine Jungs wollen Feuerwehrmann oder Lokomotivführer werden, aber:  „Schon als 4- oder 5-jähriger Stöpsel wollte ich unbedingt Rennfahrer werden. Der Held vieler belgischer Kinder war der einzigartige Jacky Ickx, der sechs Siege bei den 24 Stunden von Le Mans feierte, 1969 und 1970 in der Formel 1 Vizeweltmeister wurde, die Rallye Paris-Dakar 1983 gewann und zwei Titel als Langstreckenweltmeister erringen konnte. Und das ist nur eine kleine Auswahl seiner Erfolge. Meine Sammlermodelle im Maßstab 1:87 bis 1:18 werden somit auch von den Rennwagen dominiert, die Jacky Ickx in 30 Jahren Motorsport pilotierte. Dagegen sind die weichgespülten Rennfahrer der aktuellen Motorsportszene einfach nur langweilig. Für jede kleine Rangelei wird sich per Funk beschwert und bei Regen wird wie an einer Perlenschnur hinterm Safety-Car gefahren. Da war zum Beispiel auch Gilles Villeneuve ein ganz anderes Kaliber, und es ist schade, dass er 1982 in Zolder tödlich verunglückte. Letztlich ist eine Art Held auch Niki Lauda. Sich sechs Wochen nach seinen schwersten Verbrennungen 1976 wieder in den Formel 1 Monoposto zu setzen, war der Hammer. Danach folgten auch noch zwei WM-Titel in der Formel 1." (Bild oben: Slalomrennen/Zeitfahren Duisdorf 1985, dritter Platz)

 

Über Musik

 

„Wenn's um Musik geht, muss ich meiner Frau zuliebe Kompromisse eingehen, anders gesagt, wenn ich Rammstein, Sisters Of Mercy, Marilyn Manson oder AC/DC höre, ergreift sie die Flucht. Ich höre solchen Sound also meist dann, wenn ich allein mit dem Auto unterwegs bin. Aber es gibt auch gemeinsame Favoriten wie Milow, Leonard Cohen oder Frida Gold." Bei deutschspürachiger Musik ist vor allem die umwerfende Jule Neigel meine ganz persönliche Ohrwurmfavoritin, vor allem auch live ein echter Hammer!"

 

Und was gefällt musikalisch weniger ...?  „Einfach nur grausam finde ich Bap. Allein schon der Kölsche Slang weckt in mir Fluchtreflexe ... dann x-mal lieber Die Toten Hosen.  Und meine Ohren wehren sich auch, wenn Simon and Garfunkel trällern..."

 

 

 

Über Lesungen

„Bei der Frage, ob ich Lesungen meiner Krimis halte, fällt das leider aus blöden gesundheitlichen Einschränkungen flach. Das war 2006 oder 2007 der Fall, dass ich Lesungen hatte, aber ich habe vor kurzem die erste nette Anfrage nach der zweiten Veröffentlichung verneinen müssen. Durch die Neigung zu Migräneattacken kann ich absolut nichts verbindlich planen. Es wäre peinlich für mich und ärgerlich für Interessenten, wenn ich eine Stunde vor einer Lesung eben wegen Migräne absagen müßte. Und ich denke, viele Autoren können das Vortragen vor Menschen wesentlich besser als ich. Wenn ich unter Menschen verweile, bin ich eh ungern im Mittelpunkt."

 

Über Kreativität ...

„Am meisten Freude macht mir, dass ich wieder die Freude an der Malerei entdeckt habe. Immerhin habe ich das dreißig Jahre nicht mehr verfolgt. Am meisten reizen mich Bilder aus dem Motorsport. Ich habe da auch einen Künstler, dessen Werke ich liebe, es sind die faszinierenden Bilder des Belgiers Benoît Deliège."

 

 

Über Humor ... 

„Ich neige zur Selbstironie, kann mich selbst durch den Kakao ziehen und über mich selbst lachen. Wunderbar amüsieren kann ich mich, wenn Paul Panzer loslegt, und es gelingt Otto Walkes seit gut vierzig Jahren, dass ich von Herzen lache. Ein Dauerliebling ist René Mariks 'Maulwurfn', während ich Cindy aus Marzahn null Prozent witzig finde. Genauso wechsle ich den Sender, wenn Mario Barth auftaucht."    

   

 Über Freizeit

 

„Ich liebe es, einfach meine Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Dabei zeichne oder skizziere ich, oder wir spielen Monopoly, wir mögen beide gute Filme und wir lachen viel miteinander. Das Fotografieren als Hobby stockt indes ein wenig.  Ich darf mich  als einen glücklichen Menschen bezeichnen, und es bleibt genug  Zeit, an meinen Manuskripten und Konzepten zu arbeiten." 

 

Abschalten... „Richtig Runterfahren kann ich beim Bauen von Automodellen, aber allmählich geht mir der Platz aus.  Spezialisiert habe ich mich auf alle Rennwagen, die Jacky Ickx gefahren ist. Und in 30 Rennfahrerjahren sind das nicht gerade wenige. Wenn man sich allerdings nicht auf Gebiete und Themen spezialisiert, dann wird dieses Hobby zu einem Fass ohne Boden. " 

 

 

 

Über Religion

 

Von der Familie mütterlicherseits habe ich Religion als vereinzelt  fanatisch in Erinnerung. Einige Geschwister meiner Mutter hatten schon einen, nach heutiger Denkweise, fundamentalistischen Touch. Als Kind fand ich es beängstigend, als Teenager einfach abstoßend. Ich betrachte, trotz persönlicher Distanz, wohl dosiertes Christentum als eine sehr gute Basis für unsere Gesellschaft. Die Grundwerte sollten eigentlich vom Verstand aus gelten und nicht zwingend in Religion begründet sein. Das war's dann aber auch. Mitte der 70er Jahre war ich zwei Jahre Schüler des Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld und habe selbst zu spüren bekommen, dass die Kuttenträger drauf pfiffen, dass es bereits damals ein Prügelverbot Schulkindern gegenüber gibt. Meines Erachtens hat Kirche nichts im Schulbetrieb zu suchen."

 

Intensive Diskussionen über andere Religionen, ganz vornan über den Islam in Europa, speziell auch in Deutschland:  „Dass man vielerorts den Bau von Moscheen nicht wünscht, kann ich nicht in Gänze mittragen. Denn das 'Gotteshaus' ist definitiv das kleinste Problem gleich welcher Glaubensrichtung. Der Islam muss aus meiner Sicht nur dann eingebremst werden, wenn er durch Fundamentalismus europäische Werte und Lebensmodelle angreift. Ich will keine Gesellschaft, in der Homosexuelle verteufelt und Frauen wie Menschen zweiter Wahl behandelt werden. Erst recht haben Kinderehen und Zwangsheirat nichts in unseren west- und mitteleuropäischen Ländern verloren. Wer aber als Muslim Toleranz besitzt, ist mir genauso willkommen wie jeder andere Mensch auch. Grundsätzlich möchte ich aber eine andere Bedeutung von Religion in einem Staatsgefüge, eben dem Laizismus entsprechend, wie es Frankreich konsequent praktiziert."